Laminat von A-Z
Als Abriebzahl bezeichnet man den Wert, mit dem die Abriebbeständigkeit eines Laminatbodens angegeben wird. Er wird im sogenannten Taber-Test ermittelt und nach der Euro-Norm EN 13329 Abriebklassen zugeordnet. Diese sind ein wichtiger Bestandteil bei der Festlegung von Beanspruchungsklassen, welche den Einsatzbereich eines Laminatbodens kennzeichnen. Die Abriebbeständigkeit ist einer von vielen Faktoren, die zur Beurteilung der Qualität herangezogen werden.
Qualitätskategorie nach der Euro-Norm EN 13329, die den Einsatzbereich eines Laminatbodens kennzeichnet. Man unterteilt zwischen "Wohnen" und "Gewerblich" bei mäßiger, normaler und starker Nutzung. Anhand von Bildsymbolen werden die Klassen auf der Produktverpackung angegeben.
Baustoffe werden entsprechend ihres Brandverhaltens in Baustoffklassen eingeteilt. National erfolgt das in Deutschland nach DIN 4102-1, europäisch harmonisiert seit 2001 gemäß EN 13501-1. Die Brandschutzklasse einesProdukts ist vom Hersteller jeweils nachzuweisen. Bodenbeläge gelten als schwer entflammbar, wenn sie der(alten) DIN-Norm 4102 B1 entsprechen oder nach der europäischen Norm EN 13501-1 für Bodenbeläge mit derKlassifizierung Bfl-s1 bzw. Cfl-s1 ausgewiesen sind. Abkürzungen: fl: flooring (Boden), s: smoke (Rauchentwicklung), s1: keine/kaum Rauchentwicklung
Abkürzung für engl. Direct Pressure Laminate (= direkt verpresstes Laminat). Dabei handelt es sich um ein Verfahren, bei dem Dekorschicht und Gegenzug direkt mit der Trägerplatte verpresst werden.
Bezeichnung für das Aussehen der Oberfläche eines Laminatbodens. Mittels fototechnischer Reproduktion kann einbeliebiges Motiv erstellt und auf ein sogenanntes Dekorpapier gedruckt werden, das mit dem Overlay zur Decklagedes dreischichtig aufgebauten Laminatbodens wird. Daneben können Dekore auch direkt auf die Trägerplattegedruckt werden. Das Dekorspektrum reicht von authentischen Holz- und Steinreproduktionen bis hin zuindividuellen Kreativdekoren.
Digitaldruck bezeichnet ein Verfahren, bei dem das Dekorbild als digitaler Datensatz vorliegt, direkt von einemComputer in eine Druckmaschine übertragen wird und dort mittels Piezo- oder Inkjet-Drucktechnologie realisiertwird. Der Digitaldruck erlaubt eine höhere Individualisierung und die schnelle Reaktion auf Kundenwünsche oderauf neue Trends durch die einfache Realisierung auch kleinerer Losgrößen, und das in noch mehr Farbvarianten undbei freier Wählbarkeit der Formate. An den sensiblen Bearbeitungsschritten von der Auswahl der Dekorvorlage biszum fertigen Datensatz im Produktionsformat ändert sich nichts.
Der Direktdruck ist ein Verfahren, bei dem das Dekor auf ein Papier oder direkt auf die Trägerplatte gedruckt wird. Die Oberfläche wird anschließend lackiert.
Begriff, der in Produktinformationen häufig verwendet wird. Die Bezeichnung E1 bedeutet, dass der gesetzlichvorgeschriebene Formaldehyd-Grenzwert von 0,1 ppm (= 0,12 mg/m3 Luft) eingehalten wird.Markenhersteller liegen mit ihren fertig verlegten Produkten sogar weit darunter.
Verlegereste von Laminatböden o.ä. können mit dem ganz normalen Hausmüll entsorgt werden. Komplette,ausrangierte Böden bringt man am besten zur Mülldeponie. Da Laminatböden überwiegend aus Holz bestehen, könnensie dort problemlos verbrannt werden.
In der Euro-Norm für Laminatfußböden EN 13329 werden die Kriterien, die an einen qualitativ hochwertigen Bodenzu stellen sind, und die entsprechenden Prüfverfahren systematisch und vollständig aufgelistet. Ein wichtigerPunkt dabei ist die Festlegung von Beanspruchungsklassen. Sie ermöglichen dem Verbraucher, ein Qualitätsproduktzu erkennen und für richtigen den Einsatzbereich auszuwählen.
Hinweis auf das Verhalten eines Laminatbodens gegenüber Substanzen, die im täglichen Leben benutzt werden, wiez.B. Lebensmittel, Getränke etc. Von der porenfreien (= geschlossenen) Oberfläche können Flecken jederzeitproblemlos entfernt werden.
Spezieller Tipp zur Entfernung von Harz und Wachs: Harz oder Wachs zunächst vollständig trocknen bzw. auskühlenlassen, um es nicht weiter zu verschmieren. Erst dann mit einem stumpfen Gegenstand zunächst grob von derOberfläche abkratzen.
Verbliebene Wachsreste kurzzeitig mit heißem Wasser oder einem Fön erhitzen,sodass das Wachs weich wird. Das flüssige Wachs lässt sich nun mit einem Küchentuch/Löschblatt aufnehmen.Abschließend das Laminat trocken tupfen.
Für Harzreste Kosmetiktücher/Wattepads mit acetonhaltigemNagellackentferner tränken und das Harz vorsichtig entfernen. Danach das Laminat mit einem Tuch trockenwischen.Bitte daran denken, bei der Verwendung von Nagellackentferner etc. den Raum gut zu belüften! Hinweis: Vorsichtbei eingefärbten V-Fugen: Die Farbe könnte durch die chemischen Mittel angegriffen werden.
Bei beheizten Fußböden darf das gesamte Bodensystem die Heizfunktion nicht beeinträchtigen, d.h., die Übertragung der Wärme von der Fußbodenheizung in den Raum darf durch eine wärmedämmende Bodenschicht nicht übermäßig behindert werden. Laut Bundesverband Flächenheizungen und Flächenkühlungen (BVF) und dem europäischen Standard für die Auslegung von Fußbodenheizung (EN 1264-3), darf der Wärmedurchlasswiderstand Rλ,B für das gesamte Bodensystem 0,15 m²K/W nicht überschreiten.
Bezeichnung für die imprägnierte Schicht auf der Unterseite der Trägerplatte. Diese Schicht sichert dieFormstabilität des Bodens.
Gehschall (RWS)
Mit Gehschall wird der Schall bezeichnet, der durch das Begehen eines Fußbodens im Raum selbst zu hören ist.Lange Zeit gab es kein genormtes Messverfahren zur Charakterisierung von Gehschall, daher wurden in der Praxisunterschiedliche Methoden angewandt. Mittlerweile gibt es normierte Messverfahren. Für Laminatböden mitseparater Verlegeunterlage wird dies in EN 16354 und bei Laminatböden mit werkseitig angebrachterVerlegeunterlage in der EN 16205 beschrieben. In der EN 16205 wird ein Verfahren zur Messung der Geräuschefestgelegt, die im Prüfstand bei Anregung durch ein Norm-Hammerwerk von einer Deckenauflage (Boden-System) aufeiner Bezugs-Betondecke abgestrahlt werden. Alle EPLF-Dokumente der Reihe WD 021029 und die darin beschriebenenTestmethoden sind daher nicht mehr anzuwenden.
Trittschall (IS oder ΔLW)
Mit Trittschall bezeichnet man das Geräusch, das beim Gehen über einen Laminatboden in den darunter liegendenoder angrenzenden Räumen zu hören ist. Beschrieben werden die Messverfahren in EN 16354 für Laminatböden mitseparater Verlegeunterlage und in ISO 10140 / ISO 717 für Laminatböden mit werksseitig angebrachterVerlegeunterlage.
Mit speziellen Dämmunterlagen können sowohl der Gehschall als auch der Trittschall verbessert werden.
Abkürzung für engl. High Density Fibreboard (= hochverdichtete Faserplatte).Sie wird meistens als Trägerplattefür den Laminatboden eingesetzt. Aufgrund der hohen Materialdichte ist HDF besonders stark belastbar.
Abkürzung für engl. High Pressure Laminate (= Hochdruck-Schicht-Pressstoff). Dabei handelt es sich um einVerfahren, bei dem zunächst Dekorpapier und Overlay mit speziellen Kraftpapieren verpresst werden. Erst in einemzweiten Schritt wird dieser sogenannte Hochdruck-Schicht-Pressstoff auf die Trägerplatte verleimt.
Hinweis auf das Verhalten eines Laminatbodens gegenüber Kratzeinwirkung. Die Kratzfestigkeit eines Bodens giltals besonderes Qualitätsmerkmal. Sie wird ermittelt, indem eine Diamantspitze über eine Prüffläche gezogen wird.
Umgangsprachlich gebräuchliche Abkürzung für Laminatfußboden (siehe Aufbau).
Hinweis auf das Verhalten eines Laminatbodens gegenüber Lichteinwirkung. "Stufe 6 nach Blauskala" besagt, daßder Boden seine Farbechtheit auch bei intensiver Sonneneinstrahlung weitgehend behält.
Abkürzung für engl. Medium Density Fibreboard (= mittelverdichtete Faserplatte). Sie wird oft als Trägerplattefür den Laminatboden eingesetzt und ist leichter als die hochverdichtete Faserplatte (HDF).
In die Seite der einzelnen Dielen eingefräste Profile, die ein Ineinanderschieben ermöglichen. Die Nut- und Federverbindung sorgt für eine stabile Bodenkonstruktion und schützt den Boden vor eindringender Feuchtigkeit. Im Laufe der Entwicklung sind aus den einfachen traditionellen Tischlerprofilen komplexe Verriegelungssysteme (Klicksysteme) geworden, die nicht nur die Verlegung erleichtern und die Stabilität des verlegten Bodens sichern, sondern auch die schnelle Demontage der Dielen erleichtern, den Bedarf an Klebstoffen und Reparaturarbeiten verringern.
Bezeichnung für die oberste Schicht eines Laminatbodens (auch Lauf- oder Nutzschicht). Das Overlay bestehtüberwiegend aus Melaminharz, das dem Boden seine hohe Strapazierfähigkeit verleiht. Es schützt die darunterliegende Dekorschicht. Zudem können Laminatböden, z.B. direkt bedruckte Böden, aber auch lackiert werden.
Die Fugen eines verlegten Laminatbodens sind empfindlich gegen Feuchtigkeitseinwirkung. Deshalb sollte manverschüttetes Wasser immer sofort aufnehmen. Die Kanten der Dielen können jedoch beim Verlegen mit einemspeziellen Leim behandelt werden, der einen wirksamen Schutz vor Feuchtigkeit bietet. Laminatböden mit speziellbearbeiteter Trägerplatte und Kantenschutz können heute problemlos in Badezimmern und Saunen eingesetzt werden.
Die geschlossene Oberfläche des Laminatbodens ermöglicht ein schnelles Reinigen. Einfach saugen und gelegentlichwischen – fertig! Beim Wischen darauf achten, dass der Aufnehmer gut ausgewrungen ist. Man bezeichnet dies als"nebelfeuchtes" Wischen.
Stark beschädigte Fußbodenelemente können von einem Fachmann so ersetzt werden, dass sie genauso aussehen wie der Rest des Fußbodens. Für die Ausbesserung kleinerer Schäden gibt es Reparatursets.
Hinweis auf das Verhalten eines Laminatbodens gegenüber Stoßeinwirkung, beispielsweise beim Herunterfallen einesschweren Gegenstandes. Die Stoßfestigkeit eines Bodens wird im Test durch eine fallende Stahlkugel ermittelt.
Laminatböden haben einen dreischichtigen Aufbau:
1 Dekorpapier + Overlay
2 Kern
3 Stabilisierungs- oder Trägerschicht
Die Dekorschicht, das Overlay und die Stabilisierungsschicht sind mit speziellen umweltfreundlichen Harzen imprägniert. Sie werden mit hohem Druck auf den Kern gepresst.
Spezielle Gebrauchseigenschaft von Fußböden. Sie wird getestet, indem belastete, weiche Stuhlrollen auf einerPrüffläche rotieren. Nach mehreren tausend Umdrehungen wird der Boden auf Beschädigungen untersucht.
Klassisches Verfahren zur Ermittlung des Abriebverhaltens eines Laminatbodens. Dabei rotiert ein Prüfstück unterzwei Abriebrädern, die mit Schmirgelpapier versehen sind. Drehgeschwindigkeit, Typ und Wechsel desSchmirgelpapiers sind vorgeschrieben. Die Anzahl der Umdrehungen bis zu einem bestimmten Punkt, dem IP (=Initial-Point) ergibt die Abriebzahl. Diese wird den Abriebklassen zugeordnet.
Die Wahrnehmung von Gehgeräuschen (physikalisch: Schall) wird in demselben Raum als Gehschall (RWS, engl.:Radiated Walking Sound) und in Nachbarräumen als Trittschall (IS, engl.: Impact Sound) bezeichnet.Verlegeunterlagen mit einem hohen IS-Dämmwert (Trittschalldämmung) können in Verbindung mit dem Laminatboden denTrittschall deutlich reduzieren. Sie können entweder direkt mit dem Boden verbunden sein oder lose unter demBoden verlegt werden.
Trittschallminderung - Mindestanforderung an Laminatunterlagen: IS-Dämmwert von 14 dB oder mehr; erhöhteAnforderung: IS-Dämmwert von 18 dB oder mehr.
Hinweis: Eine Reduzierung (Verringerung) des Schallpegels um 10 dB entspricht einer Halbierung derwahrgenommenen Lautstärke für das menschliche Ohr.
Mittlere Schicht eines Laminatbodens. Sie besteht aus MDF oder HDF. Auf die Trägerplatte werden Dekorschicht +Overlay (Oberseite) und Gegenzug (Unterseite) verpresst.
Laminatböden bestehen hauptsächlich aus Holz. Holz gehört zu den nachhaltigen und nach-wachsenden Rohstoffen unseres Planeten, was Laminatöden zu einem Produkt macht, das nur wenige Ressourcen benötigt und auch recycelbar ist. Wie alle Holzwerkstoffe enthalten auch Laminatböden Formaldehyd, die möglichen Emissionswerte liegen jedoch deutlich unter dem gesetzlich zulässigen Grenzwert von 0,1 ppm (d.h. 0,12 mg/m³ Luft), dem sogenannten E1-Wert.
Mit der richtigen Verlegeunterlage wird der Bodenaufbau insgesamt optimiert und so die Lebensdauer deskompletten Laminatbodensystems verlängert. Denn auch ein hochwertiger Laminatboden kann erst dann alle seineVorzüge unter Beweis stellen, wenn der Verlegegrund als Teil des Ganzen gut funktioniert. Laminatböden werdenmeist schwimmend verlegt, die Unterlage stellt dabei die Schnittstelle des Laminatbodens zum Untergrund dar.Deswegen muss sie wichtige Funktionen zum Schutz des gesamten Fußbodensystems übernehmen: Sie gleicht eventuellepunktuelle Unebenheiten des Unterbodens aus und entlastet die Klickverbindung der Dielen. Sie schützt denLaminatboden bei der täglichen Beanspruchung durch das Begehen oder z.B. beim Aufprall von fallendenGegenständen, aber auch bei Langzeitbelastung durch schwere Möbel. Außerdem fungiert sie als wirksame Sperre füraufsteigende Restbaufeuchte. Und schließlich optimiert die richtige Unterlage die Eigenschaften desLaminatbodens auch in Punkto Schallschutz und Wärmedämmung.
VOC ist die Abkürzung für „volatile organic compounds“(= flüchtige organische Substanzen). Dazu zählen z.B.Alkane/Alkene, Aromaten, Terpene, Ester, Aldehyde, Ketone und Halogenkohlenwasserstoffe.
In Europa sind dieVOC-Emmissions-Prüfungen für Bauprodukte durch die technische Spezifikation CEN/TS 16516 (HarmonisiertePrüfmethode zur Evaluierung von VOC-Emissionen aus Bauprodukten) definiert. Allerdings bezieht sich dieselediglich auf die Prüfmethoden, nicht aber auf die Anforderungen und Grenzwerte. Diese sind bislang aufverschiedene Weise in Einzelverordnungen oder freiwilligen VOC-Labeln und Zertifikaten beschrieben. Es gibtweiterhin einige nationale technische Unterschiede. Eine europaweit einheitliche Regelung der Anforderungen undGrenzwerte steht bislang noch aus. Für die Zukunft ist geplant, die nationalen Zulassungen durch das CE-Zeichenzu ersetzen.
Laminatboden wird meistens "schwimmend" verlegt, d. h. der Boden wird anders als z.B. Teppichboden nicht mit demUntergrund verklebt. Mit Hilfe von Nut und Feder werden die einzelnen Paneele ineinander geklickt. Beim Verlegenbitte unbedingt die Verlegehinweise des jeweiligen Herstellers beachten!
Schließen den Boden zur Wand hin ab. Im Handel sind passend zu den Dekoren eine Vielzahl unterschiedlicherProdukte erhältlich. Interessante Effekte erzielt man mit andersfarbigen Wandabschlussleisten oder solchen mitLED-Lichteffekten.
Abstand zur Wand, der beim Verlegen eines Laminatbodens beachtet werden muss. Die sogenannte Dehnungsfugegewährleistet, dass sich der Boden – z.B. bei klimatischen Veränderungen – ausdehnen kann. Der Abstand zur Wandsollte mindestens 8 mm betragen. Dieser Wert ist auch bei Heizungsrohren Türzargen, Pfeilern etc. einzuhalten.
Hinweis auf das Verhalten eines Laminatbodens gegenüber Zigarettenglut. Aufgrund der porenfreien Oberfläche undder hohen Temperaturbeständigkeit des melaminharzbeschichteten Overlays können auf Laminatböden keine sichtbarenSchäden durch glimmende oder ausgetretene Zigaretten entstehen.