EPLF setzt Zeichen für Produktsicherheit Wegbereiter für europäische und internationale Normung
8 Januar 2014
Der EPLF – Verband der Europäischen Laminatfußbodenhersteller e.V. (Bielefeld) ist seit seiner Gründung aktiv in der europäischen und internationalen Normungsarbeit tätig. Zahlreiche der bestehenden Standards wären ohne den Input und das Know-how des EPLF und seiner Verbandsmitglieder gar nicht realisierbar gewesen. Die Entwicklung und stetige Verbesserung der Produkt- und Prüfnormen ist im EPLF Hauptaufgabe des Technischen Arbeitskreises (AKT), der seit 2002 erfolgreich von Dr. Theo Smet geleitet wird. Auch die Lobbyarbeit auf CEN-und ISO-Ebene wird im Verband von dem kompetenten Belgier wahrgenommen. Die Normungsarbeit dient der stetigen Qualitätssicherung der Produkte am Markt und fördert so nachhaltig den Verbraucherschutz.
Um Normungsarbeit erfolgreich betreiben zu können, ist eine Mitarbeit des EPLF in den relevanten CEN- und ISO-Gremien unverzichtbar. Im Normenausschuss CEN TC 134 (CEN: Europäisches Komitee für Normung) wurde der Laminatboden Mitte der 90er Jahre neben textilen und elastischen Belägen als neues Produkt integriert und ist dort seitdem gut aufgehoben. Was auf CEN-Ebene aktuell zum Thema Laminatboden diskutiert oder entschieden wird, spielt sich im „CEN TC 134/WG9“ ab. Auf ISO-Ebene engagiert sich der EPLF im „ISO TC 219“. Nicht zuletzt durch das jüngste Freihandelsabkommen der EU mit Kanada sowie durch die Diskussion über die Freihandelszone zwischen den USA und der EU gewinnt diese Arbeit aktuell enorm an Bedeutung.
Erster Meilenstein: EN 13329
Den ersten großen Erfolg in der Normungsarbeit konnte der EPLF vor 13 Jahren feiern: Dank der Pionierarbeit des Verbandes wurde im Jahr 2000 die „EN 13329“ implementiert, mit der erstmals verbindliche Standards für Laminatfußböden in ganz Europa gesetzt wurden. Mit einer Vielzahl von Detailregelungen setzte das neue Regelwerk hohe Qualitätsmaßstäbe: So wurde in der „EN 13329“ auch endlich ein klares System von Beanspruchungsklassen für Bodenbeläge festgelegt. Mit den Klassen 21 bis 23 für den privaten Wohnbereich und 31 bis 33 wurde es möglich, Laminatböden entsprechend ihrer Nutzungsintensität einzuordnen und damit für mehr Transparenz am Markt zu sorgen. Im Jahr 2008 kam im Zuge der Aktualisierung der Standards die Sonderklasse 34 für den Objektbereich dazu.
Mit etwas zeitlichem Abstand zur EN 13329 stand dann die ISO-Norm (ISO: International Standardisation Organisation) für Laminatböden auf dem Programm, die im Jahr 2012 nach achtjähriger Zusammenarbeit des EPLF mit den ISO-Gremien als „ISO 14486“ veröffentlicht wurde. Seitdem verfügt die Branche über einen weltweit gültigen Standard zur Bewertung und Prüfung von Laminatfußböden. Die ISO-Gremien konnten auf viele wichtige Inhalte aus der europäischen Laminatbodennorm zurückgreifen: So wurde z.B. das System der Beanspruchungsklassen aus dem EN-Standard in die ISO-Norm 10874 übernommen.
Im Jahr 2007 implementierte das Europäische Normungsgremium CEN TC 134 (Resilient, textile and laminate floor coverings) die bereits 1989 eingeführte „Bauproduktenrichtlinie“ (englisch: CPD) in die CE-Kennzeichnung. Im Jahr 2010 wurde diese „Bauproduktenrichtlinie“ (CPD) in die „Bauproduktenverordnung“ BauPVO (englisch: CPR) umgewandelt. Sie trat in Teilen im April 2011 in Kraft, die für die Hersteller von Bauprodukten wesentlichen Artikel wurden allerdings erst im Juli 2013 wirksam. Mit dieser Verordnung erfolgt die CE-Kennzeichnung dieser Fußboden-Gattungen nun europaweit nach einheitlichen Vorgaben.
Aktueller Erfolg: CEN/TS 16354 Unterlagsmaterialien
Es gibt weitere Beispiele für Normen und Spezifikationen, die nur in Zusammenarbeit mit dem Technischen Arbeitskreis des EPLF umgesetzt werden konnten: So wurde im Sommer 2013 nach vierjähriger Vorarbeit die neue Technische Spezifikation für Unterlagsmaterialien CEN/TS 16354 verabschiedet. Sie ermöglicht detaillierte und einheitliche Angaben zu Abmessungen, mechanischen und thermischen Eigenschaften, Schall-, Brand- und Emissionsverhalten sowie Feuchtigkeits- und Alterungsbeständigkeit. Die CEN/TS 16354 bezieht sich ausschließlich auf lose verlegte Unterlagsmaterialien, nicht auf produktintegrierte Dämm-Materialien bei aufkaschierten Böden. Damit gibt es erstmals verbindliche Kriterien zur Prüfung und zum Einsatz von Laminatunterlagen, was der Qualität des gesamten Laminatboden-Systems zugutekommen wird. Auch ist damit die Grundlage für eine zukünftige europäische Produktnorm für Laminatunterlagen geschaffen.
Um die neuen Erkenntnisse möglichst breit im Markt zu streuen, hat der EPLF bereits im August 2013 in mehreren Sprachen ein kostenloses Technisches Merkblatt herausgegeben: „Unterlagsmaterialien unter Laminatfußbodenelementen - Prüfnormen und Kennzahlen“. Es erläutert die Testmethoden der neuen Technischen Spezifikation CEN/TS16354 und gibt Anweisungen und Hilfen zur richtigen Auswahl von Unterlagen unter Laminatböden bei unterschiedlichen Anwendungen. Dr. Theo Smet: „Nur mit den passenden Verlegeunterlagen wird das Laminatbodensystem im Ganzen optimiert und seine Lebensdauer erhöht. Das fördert langfristig auch die Zufriedenheit der Kunden! Unser EPLF-Merkblatt gibt Produzenten, Zulieferern, Planern, Handwerkern, dem Handel und interessierten Endverbrauchern dazu die nötigen Informationen an die Hand.“ – Das ist ein weiterer Schritt zur Stärkung der Sicherheit der europäischen Endverbraucher unter der aktiven Mitarbeit des EPLF.
Aktuell arbeiten die EPLF-Technikexperten unter anderem an der Revision der EN-Standards für Laminatbodenbeläge EN 13329, der EN 14978 (Elektronenstrahl-gehärtete Acryloberflächen), sowie der EN 15468 (Direktdruck) zur Anpassung an den neuesten Stand der Technik der Produkte und Testmethoden. Wichtig ist ebenso die Revision der EN 14041 (Wesentliche Eigenschaften), deren Ziel es ist, mögliche Gefahrstoffe und Umweltaspekte in die CE-Kennzeichnung zu integrieren. Dazu gehören vor allem Innenraumluftqualität, VOC-Emissionen und sogenannte gefährliche Substanzen. Und auch die ISO-Standards ISO 24338 (Falling Sand) und ISO 24334 (Locking Strength) sind derzeit im Revisionsprozess.
EPLF setzt sich für nachhaltiges Bauen ein
Als „grüne“ Hightech-Produkte können Laminatfußböden durch ihre extrem gute Öko-Bilanz überzeugen – nachgewiesen durch die EPD-Umweltdeklarationen (Environmental Product Declarations). Die Laminatbodenindustrie war eine der ersten Bodenbelagsbranchen, die über solche Nachweise für ihre Produkte verfügen konnte: Im Jahr 2008 hatten die EPLF-Mitglieder in Zusammenarbeit die EPDs erstellt und setzten damit ein Zeichen für mehr Nachhaltigkeit in der Bodenbelagsbranche: Eine EPD macht Aussagen über das ökologische Verhalten von Bauprodukten und dient damit Architekten und Planern als ein wichtiges Grundlagendokument für nachhaltiges Bauen. Im Jahr 2009 wurden die ersten EPDs für Laminatböden durch das IBU Institut Bauen und Umwelt e.V. unter www.bau-umwelt.de veröffentlicht. Seitdem gibt es drei Muster-EPDs für DPL-, HPL- und PDL-Böden, denen sich die meisten der Produkte aus dem EPLF-Mitgliederkreis zuordnen lassen. Der technische Fortschritt bringt es mit sich, dass die spezifischen EPDs für Laminatbodenbeläge derzeit durch den Arbeitskreis Technik des EPLF weiter überarbeitet werden. Im Herbst 2014 will der EPLF die neuen EPDs für Laminatböden vorstellen.
Laminat: Hervorragende Ökobilanz!
Mittlerweile werden Produkte für den Innenausbau, die eine gute Ökobilanz haben und diese in spezifischen Umweltdeklarationen (EPD) nachweisen können, im Objektbau verstärkt eingesetzt. Diese Umweltdeklarationen sind dabei so aussagekräftig, dass man theoretisch auch ein europaweit gültiges Umweltlabel für den Endkunden daraus entwickeln könnte. Dr. Theo Smet: „Die EPD bescheinigen den Laminatfußböden eine sehr gute Ökobilanz mit enorm positiven Werten bei Primärenergiebedarf und Treibhauspotenzial. Unter dem Aspekt Umwelt und Nachhaltigkeit haben unsere Hersteller also beste Argumente für das Produktmarketing von Laminatböden in der Hand.“ Der EPLF wird sich gemeinsam mit den Mitgliedsfirmen auch in Zukunft dafür einsetzen, dass diese positiven Eigenschaften von Laminatfußböden deutlich herausgestellt werden.
http://eplf.com/de/
http://www.mylaminate.eu/
Abbildungen
elnd1402_b1: Dr. Theo Smet, seit 2002 Obmann des EPLF-Arbeitskreises Technik: „Die internationale Normungsarbeit dient der stetigen Qualitätssicherung der Laminat-Produkte am Markt. Damit fördert der EPLF aktiv und nachhaltig den Verbraucherschutz.“ – Foto: EPLF
elnd1402_b2: Der ELPF gibt eigene Technische Merkblätter heraus und informiert so über die neuesten Erkenntnisse und Entwicklungen in Technik und Normung. – Foto: EPLF
elnd1402_b3: Aktueller Erfolg für den EPLF: Die neue Technische Spezifikation für Unterlagsmaterialien CEN/TS 16354 beschreibt erstmals verbindliche Kriterien zur Prüfung und zum Einsatz von Laminatunterlagen. – Foto: Selit
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