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Mit Volldampf voraus - Europäische Laminatbodenhersteller ruhen nicht auf "Lorbeeren" aus

1 Januar 2000

Mit zurückhaltendem Optimismus war die Laminatfußbodenbranche an das Jahr 1999 herangegangen, so der Tenor der Verlautbarungen zur Domotex vor einem Jahr. Tatsächlich erweckte das erste Halbjahr '99 Befürchtungen, als ob dieses zumindest in Teilbereichen noch etwas zu blauäugig gewesen sei. Aber die zweite Jahreshälfte wischte solchen Pessimismus souverän vom Tisch. Der Absatz entwickelte sich bestens und am Ende stehen nach ersten Hochrechnungen wie in den Vorjahren durchweg zweistellige Zuwachsraten unter'm Strich: In West- wie Osteuropa, auch im stärksten europäischen Einzelmarkt Deutschland sowie auf den außereuropäischen Märkten.

Nachdem wenige Tage nach dem Jahreswechsel die mitgliederinterne Absatzerhebung des Verbandes für das vierte Quartal 1999 noch nicht abgeschlossen ist, zeichnet dennoch eine Hochrechnung auf Basis qualitativer Einschätzungen aus dem EPLF-Mitgliederkreis ein realistisches Szenario. Demnach dürfte die Produktion aller europäischen Hersteller von Laminatfußbodenelementen nach ca. 140 Mio. m² in 1998 die Marke von 170 Mio. m² im Jahr 1999 überschritten haben. Davon macht der innereuropäische Absatz rund drei Viertel aus. Selbst Deutschland, der umsatzstärkste europäische Markt, hat nach einer Schwächephase im ersten Halbjahr noch kräftig zugelegt und wird für das Gesamtjahr auf etwa 38 Mio. m² geschätzt, was einer Steigerung um rund 10 % entspricht. Aus dem Blickwinkel der EPLF-Mitglieder - allesamt sehr international orientiert - folgen innereuropäisch in der Rangfolge der Verbrauchsmengen Frankreich, Großbritannien, die Niederlande, Österreich und Belgien. In Übersee sind vor allem die USA und China Märkte mit hohem Absatzpotential. Der EPLF-Vorstand sieht den Marktanteil seiner Mitglieder in Europa bei ca. 65 - 70 %.

Marktpotential strategisch richtig nutzen
Nach Schätzungen aus Kreisen der EPLF-Mitglieder lag 1999 der weltweite Marktanteil von Laminatfußböden bei den Fußbodenbelägen trotz des weiterhin kräftigen Wachstums unter 5%. Das bedeutet, nach wie vor ist ein enormes Wachstumspotential vorhanden. Es liegt an der Branche und ihren Repräsentanten, wie diese Chancen genutzt werden. Dazu meint Ulrich Windmöller, Vorstandsvorsitzender der Witex AG (Augustdorf/Deutschland) und Vorsitzender des EPLF: "Qualitätsführerschaft, Preisführerschaft, Innovationsführerschaft - Bei seiner strategischen Profilierung muß sich jeder einzelne Laminatfußbodenhersteller die Frage stellen 'Wo soll meine Reise hingehen?'"

Die zunehmende Bedeutung des EPLF innerhalb der Laminatbodenbranche macht auch die Mitgliedschaft in diesem Branchenverband immer interessanter. Der EPLF will nicht nur die Hersteller von Laminatfußböden erreichen, sondern auch eine Plattform für den Dialog mit den Zulieferunternehmen darstellen. So hat sich das Wachstum des Verbandes in diesem Jahr schwerpunktmäßig auf außerordentliche Mitglieder konzentriert. Neu hinzugekommen sind 1999 als Hersteller von Laminatböden die Firma DecoLam (Mouscron/Belgien), daneben als außerordentliche Mitglieder aus dem Zuliefererkreis die Firmen Arjo Wiggins (Paris/Frankreich), Casco Products GmbH (Essen/Deutschland), Küberit Künne GmbH & Co. (Lüdenscheid/Deutschland), Mepa n.v.-s.a. (Oudenaarde/Belgien), schattdecor (Thansau/Deutschland), StoraEnso Laminating Papers (Imatra/Finnland) und WKP Württembergische Kunststoffplattenwerke GmbH & Co. KG (Unterensingen/Deutschland). Somit umfaßt der EPLF zum 1. Januar 2000 insgesamt 18 ordentliche und 20 außerordentliche Mitglieder, von denen 5 Mitglieder Institute und Kapazitäten aus dem fachlichen Umfeld der Branche repräsentieren. Vorstand und Mitglieder verfolgen das Ziel, die verbleibenden Hersteller von Laminatfußböden in Europa auf absehbare Zeit ebenfalls zu gewinnen, damit der Verband ein Forum der kompletten Branche darstellt. Nicht-europäische Laminatfußbodenhersteller können seit einem entsprechenden Mitgliederbeschluß in Brüssel dem Verband informell als außerordentliche Mitglieder beitreten.

Neue Norm vom Markt angenommen

Nachdem die bisherige Entwicklung des EPLF (gegründet 1994) vor allem dadurch gekennzeichnet war, innerhalb der schnell wachsenden Laminatbodenbranche Konsens über Klassifizierungs- und Regelwerke wie die europäische Norm EN 13329 sowie allgemeingültige Verlege- oder Reinigungsrichtlinien zu erzielen, geht es zukünftig stärker um eine strategische Ausrichtung der Branche und ihrer Mitglieder. Die Einführung der Laminatboden-Norm, deren endgültiges Inkrafttreten in den nächsten Wochen erwartet wird, erfolgt aus Sicht des Obmanns des technischen Ausschusses, Bengt Almqvist (Perstorp Flooring AB, Trelleborg/Schweden) 'reibungsloser, als ursprünglich erwartet.' Offensichtlich scheint vor allem auch der Handel dankbar zu sein, endlich eine saubere Klassifizierungsmöglichkeit zu besitzen und hat bereits vor Inkrafttreten der Norm weitgehend auf normgerechte Produktbezeichnungen umgeschwenkt. Dazu meint Peter H. Meyer, Geschäftsführer des EPLF: "Wir sind froh, daß der Handel europaweit die neue Nomenklatur annimmt. Auf keinen Fall wollen wir ein 'Abmahnverein' werden. Wenn notwendig, zeigen wir trotzdem die Zähne!"

Standortbestimmung war ein wichtiges Thema anläßlich der beiden Mitgliederversammlungen 1999 des EPLF in Brüssel und Klingenthal bei Straßbourg. Dabei erzielte man rasch Einigkeit über die fünf Säulen der Verbandsarbeit, denen bereits in der Vergangenheit weitgehend Rechnung getragen wurde und die zukünftig noch stärker internationalisiert die Marschrichtung bestimmen sollen.

Sprachrohr der Branche
Der EPLF versteht sich als internationale Plattform für den Meinungs- und Erfahrungsaustausch der Hersteller von Laminatfußböden und ihrer Zuliefer-industrien. Diese decken ein weites Spektrum ab - von Holzwerkstofflieferanten über Papierhersteller, Dekordrucker, Imprägnierer bis hin zu Maschinenherstellern. Gleichzeitig verkörpert der EPLF den Anspruch, Sprachrohr dieser Branche gegenüber nationalen und transnationalen Körperschaften im öffentlichen Bereich zu sein, z.B. hinsichtlich Normung, internationaler Handelsbeziehungen etc. In diesem Sinne steht nach der erfolgreichen Implementierung der EN 13329 als nächstes die Entwicklung eines ISO-Standards auf dem Programm. Weiterhin macht der EPLF sich dafür stark, um für die Branche auf mittlere Sicht ein weltweit einheitliches Normenwerk zu erlangen. Einen weiteren Schwerpunkt der Arbeit bedeutet die Konzeption und Steuerung von Aktivitäten, die vor allem technische oder ökologische Fragestellungen mit Einfluß auf die Laminatbodenindustrie betreffen.

Weiterhin ist ein umfassendes statistisches System zur fortschreibenden Dokumentation der Situation der Laminatbodenindustrie und ihrer Absatzmärkte anzustreben. Dazu meint Ralf Eisermann (akzenta Paneele + Profile, Kaisers-esch/Deutschland), stellvertretender EPLF-Vorsitzender und Obmann des Arbeitskreises Marketing: "Eine gute Branchenstatistik dient dem Wohl der ganzen Branche. Sie schafft die notwendige Markttransparenz, um sinnvolle strategische Entscheidungen zu treffen. Nicht zuletzt deshalb bemühen wir uns, die noch fehlenden europäischen Laminatbodenhersteller für die Mitgliedschaft im EPLF zu gewinnen."

Internationalisierung der Öffentlichkeitsarbeit
Schließlich gehört zu den zentralen Verbandsaufgaben die Öffentlichkeitsarbeit, insbesondere die Bereitstellung produktbezogener Informationen für alle interessierten Kreise, die Fach- und Publikumspresse, professionelle Verarbeiter und Verleger, Selbermacher, Architekten, Bauherren und Verwender. In diesem Zusammenhang standen 1999 die gezielte Ansprache des Endverbrauchers über die relevanten Publikumsmedien und die systematische Europäisierung der Pressearbeit im Mittelpunkt. Der EPLF erstellte eine dreisprachige CD-Rom mit verschiedenen Text- und Bildbeiträgen zum Thema 'Laminatfußboden', die bei den Vertretern der Fach- und Publikumspresse aus dem In- und Ausland auf große Resonanz stieß. Zahlreiche Veröffentlichungen in einschlägigen Medien belegen dies. Dabei ging es nicht zuletzt immer auch um die Förderung eines Qualitätsbewußtseins für Laminatfußböden bei Handel und Verbrauchern. Schließlich war der EPLF 1999 erstmals auf den großen Messen der Branche (Domotex, Interzum) mit einem eigenen Stand vertreten. Die vielen Anfragen seitens Verbrauchern, Pressevertretern und Einkäufern zeigen, daß es am Markt ein konkretes Informationsbedürfnis gibt, welches es zu erfüllen gilt. Messebegleitend informiert der EPLF regelmäßig über Trends und aktuelle Entwicklungen am Laminatbodenmarkt.

1999 war alles in allem ein positives Jahr für den EPLF und seine Mitglieder. Aus dieser Warte Prognosen zu wagen, ist nicht leicht. Dennoch - bei aller gebotener Zurückhaltung dürfte angesichts der vielen Chancen innerhalb und außerhalb Europas der Optimismus die Oberhand gewinnen. Die Rahmenbedingungen sind gut. Im Wettbewerbsumfeld haben sich Laminatböden eine günstige Position erkämpft. Wachsamkeit bleibt dennoch angesagt, denn die größte Gefahr für eine günstige Zukunftsentwicklung geht von selbstgemachten Fehlern der Branche aus.

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Anne-Claude Martin
Pressereferentin
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Tel. +32 2 788 31 68

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