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Viel erreicht! Arbeitskreis Technik im EPLF unermüdlich aktiv

8 April 2010

Die Geschichte des Laminatbodens ist mit 20 Jahren noch nicht alt. Dafür ist sie um so spannender, denn kaum ein Bodenbelag hat sich so schnell entwickelt und so große Marktanteile erobert. Wo Wachstum ist, werden auch Ordnungsinstrumente benötigt, und so hat sich der 1994 gegründete Laminatbodenverband EPLF als erstes für die Entwicklung einer europäischen Laminatbodennorm stark gemacht. Die Entwicklung von Produkt- und Prüfnormen ist Hauptaufgabe des technischen Arbeitskreis im EPLF, der seit Jahren erfolgreich von Dr. Theo Smet geleitet wird. Hinzu kommt permanente Lobbyarbeit auf CEN-und ISO-Ebene, die im Verband ebenfalls von dem kompetenten Belgier wahrgenommen wird.

Zu den Herkulesaufgaben in den ersten Jahren des Verbandes zählte die Entwicklung einer europäischen Laminatbodennorm. Die EN 13329 war die erste Produktnorm ihrer Art, in der ein System von Beanspruchungsklassen für Bodenbeläge festgelegt wurde. Mit den Klassen 21 bis 23 für den privaten Wohnbereich und 31 bis 33 für den Objektbereich wurde es möglich, Laminatböden entsprechend ihrer Nutzungsintensität einzuordnen und damit Transparenz am Markt sicher zu stellen. Die neue Norm machte endlich Schluss mit der bis dahin vielfach praktizierten Olympiade der Abriebzahlen – man überbot sich geradezu in deren Höhe –, denn außer den Abriebwerten gehen noch zahlreiche andere Produkteigenschaften wie z.B. Schlagfestigkeit und Lichtempfindlichkeit in die Bewertung ein.

Um Normungsarbeit erfolgreich betreiben zu können, ist eine Mitarbeit in den relevanten CEN- und ISO-Gremien unverzichtbar. Im CEN TC 134 wurde der Laminatboden Mitte der 90er Jahre neben textilen und elastischen Belägen als neues Produkt integriert und ist seitdem gut dort aufgehoben. Was auf CEN-Ebene zum Thema Laminatboden diskutiert oder entschieden wird, spielt sich im CEN TC 134 ab. Auf ISO-Ebene engagiert sich der EPLF im ISO TC 219. Nach erfolgreicher Implementierung der EN 13329 stand mit etwas zeitlichem Abstand die ISO-Norm für Laminatböden auf dem Programm, die inzwischen als Entwurf vorliegt, aber noch nicht veröffentlicht ist. Durch die intensive Vorarbeit an der europäischen Laminatbodennorm konnte man hier auf viele wichtige Inhalte zurückgreifen. So wurde z.B. das System der Beanspruchungsklassen in den Entwurf der ISO-Norm übernommen.

Gemeinsame Lösungen erarbeitet
Wer meint, in der Phase zwischen der Entwicklung dieser beiden wichtigen Normen sei nichts geschehen, irrt. Parallel zur Normungsarbeit beschäftigt sich der technische Arbeitskreis im EPLF immer wieder mit Fragestellungen und Problemen rund um den Laminatboden. In diese Zeit fällt eine Fülle technischer Innovationen wie z.B. die Entwicklung der leimfreien Verlegesysteme und der Trittschalldämmung, die Optimierung der Drucktechniken, die Entwicklung neuer Formate und Strukturen und die Verbesserung technischer Eigenschaften wie Abriebfestigkeit, Dickenquellung, Kratzfestigkeit u.v.m. Viele dieser Themen sind Sache des einzelnen Herstellers, manche lassen sich jedoch unternehmensübergeifend besser lösen und finden im technischen Arbeitskreis ihren Platz.

Nach der erfolgreichen Implementierung der EN 13329 und der Inangriffnahme der ISO-Norm dachte man zunächst, die wichtigste Normungsarbeit sei geleistet, doch schon bald kamen neue herausfordernde Projekte auf den Verband zu. Auf CEN-Ebene begann die europäische Bauprodukten-Richtlinie zu greifen und mit ihr kamen verschärfte Anforderungen an Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz von Bodenbelägen. Das Verhalten im Brandfall und Innenraum-Emissionen sind wichtige Aspekte in diesem Zusammenhang. In der so genannten harmonisierten CE-Norm, der EN 14041, wurden bestehende Normen und Richtlinien zu diesen Themenkomplexen harmonisiert und Mindestanforderungen festgelegt.

Aber die CE-Norm war nur der Anfang. Mit der zunehmenden Bedeutung des Umweltgedankens in der Gesellschaft forderten Bauplaner und Architekten von den Bauprodukte-Herstellern einen Nachhaltigkeitsnachweis. Die EPDs Environmental Produkt Declarations (Umweltdeklarationen) waren die Antwort darauf. Eine EPD beschreibt den Lebensweg eines Produktes von der Herstellung bis zur Entsorgung und macht detaillierte Angaben zu Ressourcenverbrauch, Treibhauspotenzial und anderen ökologischen Parametern. Der EPLF war einer der ersten Verbände, der für seine Mitgliedsfirmen EPDs für Bodenbeläge zur Verfügung stellen konnte. Auf der Internetseite des Instituts für Bauen und Umwelt (www.bau-umwelt.de) können sie eingesehen und herunter geladen werden.

Neben vielen einzelnen CEN-Ausschüssen, in denen der EPLF neben dem TC 134 aktiv ist, stehen immer wieder neue Projekte an, denn technischer Fortschritt und politische Neuerungen sind unaufhaltsam. Mit dem Thema Raumschallmessung beschäftigt sich der EPLF schon seit Jahren, ist es doch extrem schwierig greifbar. Aktuell liegt ein Entwurf für eine Raumschall-Norm vor, der aber noch validiert werden muss. Deutlich schneller gingen die Dinge beim Normentwurf für Unterlagsmaterialien voran, der innerhalb eines Jahres entwickelt wurde und in Kürze beim CEN eingereicht wird. Es gibt viel zu tun und es bleibt viel zu tun. Der Arbeitskreis Technik des EPLF stellt sich dem immer wieder neu mit profunder Sachkenntnis, unermüdlichem Fleiß und kreativem Know how.

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EPLF®
Verband der Europäischen Laminatbodenhersteller e.V.
Anne-Claude Martin
Pressereferentin
press(at)eplf.com

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Tel. +32 2 788 31 68

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