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“Zielmarkt Indien – Too big to fail?” - Tagung in Herford bot interessante Einblicke

31 August 2015

Rund 30 Branchenteilnehmer informierten sich am 24. Januar in den Räumen des Marta Museums Herford über den indischen Markt für Einrichten und Innenraumgestaltung. Der EPLF e.V. hatte die Veranstaltung gemeinsam mit dem MMFA e.V. und den Verbänden der Holz- und Möbelindustrie Nordrhein-Westfalen e.V. (VHK) für alle interessierten Mitglieder organisiert und dazu zwei hochkarätige Referenten gewinnen können: Dirk Matter, Geschäftsführer der Indisch-Deutschen Außenhandelskammer Düsseldorf und Sylvia Khan, Herausgeberin von Index Media Pvt. Ltd., Mumbai, referierten zur wirtschaftlichen Entwicklung Indiens und zeigten Exportchancen und -hindernisse auf. 

Dirk Matter hatte seinen Vortrag unter das Motto „Indien – Exportmarkt mit hohem Potenzial“ gestellt. Erst seit dem Jahr 2000 ist das Land ein offener Markt für ausländische Konsumgüter, seither steigen die Exporte deutscher Unternehmen nach Indien kontinuierlich an. Für Hersteller aus dem Möbel- und Einrichtungsbereich sieht Matter die Eintrittschancen vor allem im Objektbereich. Der Handel ist anders strukturiert, Baumärkte gibt es Indien nicht. Kein Inder der Mittelklasse käme auf die Idee, bei Möbeltransport oder -montage selbst Hand anzulegen.  Ausführlich ging Matter auf wichtige Details bei Lieferverträgen, Verzollung, Transport und Zahlungsabwicklung ein – alles Themen, die zum breiten Beratungsangebot der Indisch-Deutschen Handelskammer gehören. 

Ebenso detailliert und aufschlussreich waren die Ausführungen von Sylvia Khan in ihrem Vortrag „India – a brief overview of the market and the kitchen sector“: In Indien leben 1,3 Milliarden Menschen auf einer Fläche neun Mal so groß wie Deutschland. Das Land hat ein Brutto-Inlandsprodukt von zwei Dritteln der Bundesrepublik. Seit 2014 verzeichnet Indien jährliche Wachstumsraten von über 7%. Als große Treiber nannte Khan den Immobiliensektor mit Wohnungsbau, Einzelhandel, Hotel und Gastronomie sowie Bürogebäuden. Aussichtsreiche regionale Märkte für den Wohnungsbau im High-End-Bereich sind die stetig wachsenden Metropolen Mumbai, Dehli und Bangalore. Mit steigenden Einkommen ändern sich Geschmack und Konsumverhalten der indischen Verbraucher in den Großstädten: Modulare Küchenkonzepte nach europäischem Vorbild liegen im Trend. Ca 70 % aller Küchenimporte nach Indien teilen sich momentan Italien und Deutschland. Bei den Bodenbelägen können die als pflegeleicht und sehr robust geltenden Laminatfußböden zusehends Marktanteile gewinnen. Über die Hälfte der Nachfrage wird derzeit im Objektbereich generiert. Für internationale Anbieter von Holzfußböden im Hochwertsegment sieht Khan in Indien weiterhin großes Potenzial. 
    
Bei allen bestehenden Hemmnissen in der Handelsstruktur oder dem örtlichen Transportwesen ermunterten beide Referenten die Teilnehmer ausdrücklich, selbst in Indien aktiv zu werden. Eine Gelegenheit zum Kennenlernen des indischen Möbel- und Einrichtungsmarktes bietet beispielsweise die Fachmesse Index Furniture vom 8. bis 11. Juni 2017 in Mumbai.

Bildunterschriften
elnd1703_b1: Rund 30 Branchenteilnehmer informierten sich am 24. Januar 2017 in den Räumen des Marta Museums Herford über den indischen Markt für Einrichten und Innenraumgestaltung. – Foto: EPLF 
elnd1703_b2: Die Referenten der Informationsveranstaltung am 24. Januar in Herford (v.l.): Dirk Matter, Indisch-Deutsche Außenhandelskammer, Düsseldorf, und Sylvia Khan, Index Media Pvt. Ltd., Mumbai, mit EPLF- und MMFA-Geschäftsführer Peter H. Meyer. – Foto: EPLF

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Pressereferentin
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