EPLF in der Offensive „Nachhaltiges Bauen“ ist das Thema der Stunde
5 August 2008
„Nachhaltiges Bauen“ ist ein Thema, das sowohl im B2B- als auch im B2C-Bereich mehr und mehr an Fahrt gewinnt. Europäische und nationale Normen werden dem in naher Zukunft eine greifbare Form geben. Der EPLF Verband der Europäischen Laminatfußbodenhersteller e.V. ist hier bereits in die Offensive gegangen und arbeitet auf EU-Ebene an einem Projekt mit, in dem sich Vertreter der europäischen Bodenbelagsindustrie zusammen getan und ein Regelwerk zur Nachhaltigkeitsbewertung von Bodenbelägen entwickelt haben. Dabei werden entsprechend der jeweiligen EU-Gremien textile und elastische Böden sowie Laminatböden zusammengefasst.
Das Regelwerk, das vor kurzem fertig gestellt worden ist, und nun auf der Internetseite des Deutschen Instituts für Bauen und Umwelt e.V. unter www.bau-umwelt.de veröffentlicht wurde, trägt den Namen „Product Category Rules (PCR)“. In den PCR werden die Regeln für die Erstellung einer Environmental Product Declaration (EPD), einer Umweltdeklaration für Bodenbeläge, festgelegt. Eine EPD beschreibt den Lebenszyklus eines Produktes von der Herstellung über die Nutzung bis zur Entsorgung. Sie setzt eine Ökobilanz voraus und macht damit Aussagen über Ressourcenverbrauch, Energiebilanz,
CO2-Emissionen usw. Darüber hinaus beleuchtet sie aber auch Qualitäts- Gesundheits- und Sicherheitsaspekte in den Lebenszyklen eines Produktes.
EPDs dienen dem Architekten oder Bauplaner als Bewertungsmaßstab für die ökologische Verträglichkeit von Bauprodukten. Insofern sind sie eine wichtige Voraussetzung für die Zertifizierung nachhaltiger Gebäude. Da beim Hausbau verschiedene Produkte eingesetzt werden, neben Bodenbelägen z.B. auch Zement, Ziegel und Fenster, müssen die EPDs verschiedener Bauprodukte aufeinander abgestimmt und vergleichbar sein. Aus eben diesem Grund gibt es die Product Category Rules, in denen beschrieben wird, welche Punkte bei einer EPD zu berücksichtigen sind. Liegen dem Architekten alle notwendigen EPDs der verwendeten Bauprodukte vor, summiert er die darin enthaltenen Werte auf und kann so zu einer fundierten Nachhaltigkeitsbewertung eines Hauses kommen.
Wettbewerbsdruck wird steigen
Nachdem der EPLF bereits aktiv an der Entwicklung der PCR mitgearbeitet hat, werden in den kommenden Monaten die EPDs für Laminatfußböden erstellt. Damit werden die EPLF-Mitgliedsfirmen ihrer ökologischen und gesellschaftlichen Verantwortung gerecht, bevor dies offiziell durch europäische Normen verlangt wird. Insbesondere im B2B-Bereich wird sich die Bedeutung von EPDs als Nachweis für umweltfreundliche Bauprodukte innerhalb kurzer Zeit zu einem Wettbewerbsfaktor am Markt entwickeln. Die europäische Laminatbodenindustrie muss also daran interessiert sein, die Nachhaltigkeit ihrer Produkte, die erwiesenermaßen gegeben ist, auch nach außen kenntlich zu machen.
Vor dem Hintergrund, dass allein 30 bis 40 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs, des Abfallaufkommens und der CO2-Emissionen bei der Erstellung und Nutzung von Gebäuden verursacht werden, wird die Bedeutung nachhaltigen Bauens für den Klimaschutz verständlich. In England, Frankreich und den USA gibt es bereits seit längerem Zertifzierungssysteme, mit denen die Nachhaltigkeit eines Gebäudes nachgewiesen werden kann. In Deutschland ist vor kurzem auf dem Tag der Deutschen Bauindustrie in Berlin das brandneue Deutsche Gütesiegel für nachhaltiges Bauen vorgestellt worden. Es wurde von der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen e.V. (www.dgnb.de) und dem Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Stadtentwicklung (www.bmvbs.de) entwickelt und wird künftig in Deutschland in Gold, Silber und Bronze verliehen.
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